Beim Krafttraining denken viele Menschen an das typische „Pumpen“ im Fitnessstudio, welches oftmals als eine oberflächliche Sportart für selbstverliebte oder weniger intellektuell begabte Menschen abgestempelt wird. Ist dem wirklich so oder sprechen wir hier in der Tat nicht vom Gegenteil ?
Vorteile, die Sie durch regelmäßiges Krafttraining erreichen:
- Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit
- Stärkung des Immunsystems
- Verbesserung der Körperhaltung durch verbessertes Körpergefühl
- Verbesserung der Optik (Ästhetik)
- Reduzierung des Stress-Levels
- Schmerzbilder vorbeugen oder lindern
- Reduzierung von Körperfett
- Ihre Gelenke und Sehnen durch erhöhte Stoffwechselaktivität positiv beeinflussen oder einfach nur den gesamten Körper durchbluten wollen.
Diese besondere Art, auf den menschlichen Körper zu wirken, wird also nicht nur mit ästhetischen Aspekten in Verbindung gebracht. Krafttraining erzielt nachweislich positive Effekte im Breiten- und Gesundheitssport, der Fitnessbranche, sowie in medizinisch orientierten Trainingsanwendungen.
Verletztungsrisiko senken und Körperhaltung verbessern !
Mit einem gezielten, schweren Krafttraining wird die eigene Propriozeption immens gesteigert. Als Propriozeption bezeichnet man die Wahrnehmung von Gelenkstellung, Muskelspannung, Bewegungsrichtung und Lage des Körpers im Raum. Je mehr wir uns also im Krafttraining aufhalten, desto mehr verhindern wir Verletztungen.
Hier ein kleines Fallbeispiel:
Sollte Ihnen auf einem unebenem Boden ein umknicken drohen, dann kompensieren die vorher antrainierten Reaktionsmechanismen diese falsche Bewegung und verhindern damit eine Verletzung. Somit können wir festhalten, dass das Krafttraining maßgeblich zur Verbesserung des Körpergefühls und der Körperhaltung beiträgt. Das dazu gewonnenen Körpergfühl hat mehr Selbstbewusstsein zur Folge.
Wie können wir unser Immunsystem mit Hilfe von Krafttraining stärken ?
Unser Immunsystem steht in direkter Verbindung zu unserer gesamten Skelettmuskulatur. In einer Studie wurde festgestellt, dass bei Personen mit einer höheren Skelettmuskelmasse auch eine höhere Anzahl an Immunzellen im Blut vorliegt. Umgekehrt belegen zahlreiche Studien die negativen Auswirkungen einer geringen Skelettmuskelmasse. Ein erhöhtes Risiko besteht zum Beispiel für Diabetes Typ 2, Osteoporose und Darm Erkrankungen, sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen – unsere Todesursache Nr.1.
Die positiven Effekte unserer Muskulatur auf das Immunsystem kommen insbesondere bei körperlicher Aktivität zum Vorschein. Besser gesagt führt eine erhöhte Muskelaktivität zu einer verstärkten Ausschüttung von Myokinen. Zum einen sind Myokine hormonähnliche, körpereigene Botenstoffe mit unterschiedlichen, positiven Einflüssen auf den gesamten Organismus. Zum anderen fungieren sie als Entzündungshemmer, verbessern den Stoffwechsel und tragen zum Abbau von viszeralen Körperfett bei (der Quelle für Entzündungsreaktionen und zahlreiche Folgeerkrankungen).
Das ist nur ein kleiner Einblick der zahlreichen Effekte von Myokinen. Wenn Sie mehr über die vielfältigen Aufgaben der einzelnen Myokine erfahren möchten, finden Sie diese in der folgenden Tabelle (Il-6, IL-8, IL-15).
Myokine sind biochemisch gesehen Interleukine. Interleukine spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Entzündungsprozessen im Körper. Da entdeckt wurde, dass sie teilweise nicht von den Immunzellen, sondern von den Muskelzellen hergestellt werden, wurden sie „Myokine“ (für „Muskel“ und „Bewegung“) genannt. Es sind bislang einige Interleukine bekannt, die bei körperlicher Aktivität durch die Aktivierung von Muskelzellen ausgeschüttet werden. Besonders gut erforscht sind in dieser Hinsicht die Interleukine IL-6, IL-8 und IL-15.
Erstens stellt unser Körper durch regelmäßiges Krafttraining vermehrt T-Zellen her – die Immunzellen unseres erworbenen Immunsystems. Zweitens sinkt die Anzahl der erschöpften T-Zellen. Drittens deuten weitere Effekte deuten darauf hin, dass regelmäßiges Krafttraining dazu beiträgt, die Stärke unseres Immunsystems zu verbessern und aufrechtzuerhalten.
FAZIT:
Eine höhere Muskelmasse und eine Aktivierung der Muskulatur hat also – im Gegensatz zu einer geringeren Muskelmasse – zahlreiche positive Effekte, welche zu einer Stärkung des Immunsystems beitragen! Damit einhergehend wird das Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen verringert.